Horizon Forbidden West: Meisterwerk im Test!

Autor des Artikels: Avanar

Horizon Forbidden West ist am Freitag, den 18 Februar 2022 erschienen. Wir durften bereits einen Tag vorher mit unserer Reise loslegen und haben gestern Nacht dann den Endcredits-Bildschirm zu Gesicht bekommen. Zeit für uns ein wenig über unsere Reise durch den Verbotenen Westen zu schreiben und euch eine Empfehlung auszusprechen.

Ein paar Fakten:

Horizon Forbidden West ist der direkte Nachfolger zu Horizon Zero Dawn und knüpft geschichtlich direkt an die Ereignisse der Vorgänger an. Eine Seuche, ehemalige Bekannte und weitere Notfälle zwingen Aloy, Hals über Kopf in den verbotenen Westen aufzubrechen. Die Reise ist optisch nach höchsten technischen Maßstäben dargestellt und zeigt welche Möglichkeiten heutige Grafik-Engines Entwicklern einräumen.

Horizon Forbidden West könnt ihr sowohl Digital, als auch auf CD erwerben. Es gibt jeweils mehrere Editionen, wobei es hier gilt sich genauestens zu informieren. Die Preispolitik ist seitens Sony leider nicht sehr durchsichtig gestaltet. So kostet die PS4 Fassung mit kostenlose PS5 Upgrade 69,99€. Die PS5 Fassung 79,99€. Echte Fans können mit Glück noch eine der begehrten Collector’s Edition ergattern. Die waren relativ schnell ausverkauft, finden sich aber im Einzelhandel durchaus noch.

Die Reise beginnt…

Aloy’s neue Reise führt sie in den verbotenen Westen. Umstände zwingen sie dazu die Reise sofort anzugehen, obwohl ihre neu gefundenen Freunde aus dem ersten Teil ihr davon abraten. Und tatsächlich, die Reise in den Westen ist keine Einfache. Nicht nur trifft Aloy hier auf einen neuen „Big Bad“, sondern muss sich mit zahlreichen neuen Maschinen auseinander setzen. Aber Aloy findet auch viele neue Verbündete, aber auch diese wollen erst vom Mädchen mit den feuerroten Haaren überzeugt werden.

Guerrilla Games schafft dabei einen guten Spagat, die Freiheit des ersten Teils einzuhalten, die Welt an sich aber Dichter und interessanter zu gestalten. Euch bleibt dabei zu jeder Zeit die Wahl, ob ihr einer der hunderten Nebenaufgaben nachgeht, die sich in jedem Dorf und jedem Eck finden lassen, oder ob ihr lieber der Haupstory folgt. Die Hauptstory könnt ihr in etwa 20 Stunden zu Ende spielen. Geht ihr sämtliche Nebenaufgaben an, seid ihr vermutlich an die 100 Stunden beschäftigt.

Die Geister scheiden sich bei der Bewertung der Geschichte des Horizon Zero Dawn Nachfolger – Horizon Forbidden West. Die Geschichte des Erstlings wir beim Start von Horizon Forbidden West kurz zusammengefasst. Ihr erfahrt auf jeden Fall alle wichtigen Aspekte des Vorgänger um in Horizon Forbidden West einzusteigen. Der Erstling überzeugte vor allem durch einen glaubhaften und genialen Plott, weshalb es fast unfair ist, dies mit dem zweiten Teil zu vergleichen. Wir möchten euch nicht Spoilern und werden natürlich nicht auf Details der Story eingehen. Aber vieles davon wirkt doch sehr konstruiert und in die Länge gezogen um irgendwie einen Plott für die Handlung zu bieten. Dennoch war es ganz spannend auch in diese Aspekte von Horizon hinabzustauchen. Wir hoffen ihr empfindet es ähnlich!

Eine Karte voller Aufgaben…

Das schöne an Horizon ist, dass euch niemand an die Hand nimmt, wenn ihr es nicht wollt. Hilfen können abgestellt werden und ihr könnt den Schwierigkeitsgrad optional wählen. Ob ihr nur Stur der Hauptaufgabe folgt oder nebenbei einige Völker und Dörfer genauer kennenlernt ist euch überlassen. Allerdings kann es sich lohnen abseits der offiziellen Wege Aufgaben anzunehmen, denn nur so erhaltet ihr zunehmend mehr Fähigkeiten, Ausrüstung und knüpft weitere wichtige Kontakte.

Je nach Schwierigkeitsgrad kann das Erfüllen einigen Nebenaufgaben dann aber doch mal notwendig werden, denn der Anspruch an Bosskämpfe und co nimmt der Zeit zu. Das richtig Level zu haben ist daher auch immer wieder hilfreich.

Ein großer Spielplatz…

Horizon Forbidden West liefert euch eine offene Welt – quasi einen großen Spielplatz – die mit jeder Menge unterschiedlicher Aufgaben und Interaktionen auf euch wartet. In der weite des Netzes konnte ich auch lesen, dass manch Kritiker die Map dabei überladen empfindet. Ich persönlich sehe das nicht so. Die Hauptaufgaben sind eigentlich klar erkenntlich und mit der Zeit weis man relativ genau, welche Art von Aufgaben man verfolgen möchte um bestimmte Ziele zu erreichen. Daher freut euch lieber darauf, dass ihr euch wirklich sehr lange in die Welt von Horizon Forbidden West vertiefen könnt.

Natürlich kommen die Stärken aus dem ersten Teil dazu. Die zahlreiche unterschiedlichen Maschinen, die ihr bestmöglich taktisch bekämpfen solltet um diese ressourcenschonend zu besiegen. Dann die vielen Objekte die wir sammeln können und an Werkbänken zu Ausrüstung, Goodies und Co basteln können. Und die zahlreiche kleinen extra Dungeons, die am Ende mit wertvollem Loot auf uns warten.

Wie ihr die Vielzahl der Aufgaben ist glücklicherweise euch überlassen. Ich persönlich habe den Weg gewählt, zunächst die Hauptstory zu verfolgen. Dies brachte mich in den Besitz – des durch einen kürzlich veröffentlichten Trailer – Flugreitiers. Mit diesem kann ich nun relativ entspannt die ganzen Extraufgaben abarbeiten.

Schon auf dem Weg durch die Hauptstory entdeckt ihr sehr viel von der Welt. Wer viel erfahren möchte sollte den Fokus immer wieder benutzen. Dadurch lassen sich extra Audiospuren abspielen, die euch sehr viel über die „Alte Welt“ erklären.

Kritisch möchten wir uns zur Steuerung äußern. Es ist zwar schön das Guerilla Games hier so viele Möglichkeiten bietet, sich in dieser Welt zu bewegen. Aber im Fall von Horizon Forbidden West wirkt die Steuerung teils schon sehr überladen. Es dauert einige Zeit bis ihr die Kombinationen heraushabt und gut anwenden könnt.

Auf der anderen Seite wurden viele System sehr weitreichend verbessert. So könnt ihr nun ganze Felswände hinausklettern und mit einem Schild Schluchten heruntergleiten. Ein Haken zieht euch Wände hinaus oder ermöglicht es Dinge „zu entfernen“.

Großartiges Kampfsystem…

Weiterhin die große Stärke von Horizon Forbidden West sind die großartigen Kämpfen gegen die Maschinen. Schon einfache Maschinen ermöglichen es euch, taktisch vorzugehen und so mit wenigen Schüssen Maschinen auf den Grund des Bodens zu legen. Natürlich gibt es Maschinen in unterschiedlicher Größe und Variation. Darunter auch echte Monster, die definitiv viel Taktik erfordern.

Ein Kampf läuft in der Regel so ab, dass ihr zunächst mal euren Gegner mit euren Fokus nach schwächen untersucht. Ihr wählt dann eure Waffenwahl bestmöglich danach aus, denn jede Waffe besitzt in der Regel auch unterschiedliche Schadensarten. Dann gilt es gezielt Bauteile der Maschine zu treffen, abzutrennen und bestmöglich kritische Mechaniken freizulegen. Gelingt dies, könnt ihr mit wenigen Schüssen auch schwerste Maschinen in Windeseile auseinandernehmen. Besonders Brachial ist es auch, wenn es euch gelingt eine Waffe der Maschine abzutrennen. Aloy kann dank ihres Fokus die Waffenteile dann selbst nutzen und die Gegner mit Lasersalven ordentlich unter Beschuss nehmen.

Technisch Highlight – noch mit Markeln

Gespielt habe ich auf der PlayStation 5. Es gab keinen Day One Patch und ich habe daher mit der Version gespielt, die 1 Tag vor Release bestand. Insgesamt läuft Horizon Forbidden West sehr flüssig und es gab für solch ein komplexes Spiel auch erfreulich wenig Fehler. Doch ich habe einige gefunden…

So gab es Situationen, in denen ich einfach durch die Welt gefallen und gestorben bin. Immer wieder sind in der ferne sichtbar Objekte aufgeploppt – wobei man da schon genau schauen musste. Vor allem auffällig war dies bei mir bei der Eröffnungsseqenz, bei der Aloy durch die Welt von Horizon reitet um den verbotenen Westen zu erreichen und in schneller Abfolge neue Panoramen geladen werden müssen.

Ein sehr kuriose Fehler – der nach Internetrecherche wohl auch andere Horizon Forbidden West Spieler betrifft – sobald ihr Horizon ein paar Stunden gespielt habt, kann es passieren, dass Horizon Forbidden West nicht mehr richtig läuft. Plötzlich fällt die Framerate des Spiels in unermesslich tiefe – also wirklich kaum noch spielbar. In dem Fall hat bei mir ein Neustart der PlayStation 5 geholfen.

Fazit

Horizon Forbidden West ist ein sehr hochwertig produzierter Nachfolger der Horizon Serie. Ambitioniert und routiniert erzählt man hier eine Geschichte, die vor allem hinten heraus ein wenig konstruiert wirkt und den eigentlich genialen Plott des ersten Teils ein wenig aus den Augen verliert. Dennoch schafft es Horizon Forbidden West eine wirklich spannende Welt aufzubauen und neue spannende Charaktere einzuführen.

Spielerisch wird euch wirklich viel geboten. Alleine die Haupstory unterhält euch mindestens 20 Stunden – vermutlich auch länger. Taucht ihr dann in die Welt der Nebenaufgaben ab, könnt ihr sicherlich 100 Stunden und mehr erreichen.

Die Stärken des ersten Spiels bleiben erhalten – um ein paar zu nennen. Die Grandiosen Kämpfe gegen die Maschinen, die umfangreichen Crafting und Sammelsysteme, das vielfälltige Lootsystem. Werden sogar noch erweitert, ergänzt und verstärkt.

All das wird verpackt in eine sehr aufwendige grafische und soundtechnische Gestaltung. Der Soundtrack ist wunderschön und untermalt die Handlung wundervoll! Das Sounddesign der Maschinen und der vielen alten Objekte ist glaubwürdig und wuchtig. Die deutsche Sprachausgabe ist glaubwürdig umgesetzt und sehr hochwertig besetzt. Und all das wird in einer Optik geboten, die ihres gleichen sucht und technisch neue Maßstäbe setzt.

Damit ist Horizon Forbidden West eine mehr als gelungene Fortsetzung der Geschichte um Aloy, bei der es auch Hoffnungen auf Erweiterungen geben darf. Storyansätze sind am Ende von Horizon Forbidden West auf jeden Fall gegeben ;-)…

Wertung: 9,5 / 10 Punkten.

Lob:
* Geniale technische Umsetzung.
* Spielt sich wie der erste Teil nur umfangreicher
* Geniale Musik
* Geniales Sounddesign
* Sehr viel zu tun
* Sehr cineastisch umgesetzte Story, mit vielen langen Ingame-Seuq

Kritik:
* Geschichte kann mit Erstlingsprojekt nicht mithalten.
* Horizon übernimmt vieles und erweitert – die frische des ersten Teils fehlt jedoch. Alles wirkt routiniert.
* Steuerung wirkt manchmal etwas überdimensioniert. Aufgrund der zahlreichen Aktionen und doppelten Tastenbelegungen dauert es, bis es richtig sitzt.

Kaufempfehlung: Ja!

Related Posts